Software 2.0 und Drittanbieter-Programme sollen mehr Sicherheit und interessante Features für den Einsatz in Unternehmen bringen. Doch der Weg zum Business-Smartphone ist lang und steinig.
Es ist in aller Munde und schon an so manchem Ohr. Und all jene, denen der Osterhase neben bunten Eiern gar eins ins Nest gelegt hat, müssen sich auf so manch neidischen Blick gefasst machen. Die Rede ist vom iPhone, dem aktuellen Kultobjekt der Hightech-Gemeinde. Immer mehr Manager, Politiker und Ärzte nehmen ihr neuestes Lieblingsspielzeug auch mit zur Arbeit. Doch eignet sich das Apple-Handy tatsächlich als Business-Smartphone?
IT-Experten treibt vor allem die mangelnde Datensicherheit Schweißperlen auf die Stirn. Einer aktuellen Studie von TechRepublic zufolge, ist der Einsatz von iPhones in US-amerikanischen Unternehmen bei Angestellten zwar überaus populär, wird von den IT-Abteilungen aber weniger gern gesehen. Eines der Hauptprobleme liegt in der Tatsache, dass das iPhone IPsec VPN zur sicheren Datenverschlüsselung nicht unterstützt, meint Reinhard Posch, wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für sichere Informationstechnologie (A-SIT).
Warten auf Pushmail und UMTS
Abgesehen von der Sicherheitsproblematik, macht auch so manches andere Manko dem unter Zeitnot leidenden Geschäftsmann das mobile Leben schwer. So verfügt das iPhone nicht über die dritte Mobilfunkgeneration UMTS, sondern lediglich über GPRS/EDGE, was sich negativ auf die Geschwindigkeit der Datenübertragung auswirkt. Weiters unterstützt das Apple-Phone Push-Mail, das automatische Überspielen von E-Mails auf das Handy, nicht. Auch eine drahtlose Abgleichung von Termin- und Kontaktdaten mit dem PC ist zurzeit noch nicht möglich. Das Kulthandy ist außerdem lediglich mit T-Mobile-Vertrag zu haben, was bedeutet, dass Business-Kunden bei Geschäftsreisen ins Ausland nicht einfach eine lokale SIM-Karte benutzen können und so mitunter teure Roaming-Gebühren in Kauf nehmen müssen.
Neue Software im Juni
Die für Juni dieses Jahres geplante iPhone-Software 2.0 soll gemeinsam mit dem Software Development Kit (SDK) Business-Kunden mehr Sicherheit und interessante Features für den Einsatz in Unternehmen bringen. „Mit der iPhone 2.0 Software wollen wir den IT-Abteilungen das Leben bei der Einbindung des iPhones in die Unternehmens-IT erleichtern“, gesteht Georg Albrecht, Apple-Pressesprecher für Österreich und Deutschland, Verbesserungsmöglichkeiten in punkto Business-Tauglichkeit ein.
So wird die iPhone-Software 2.0 unter anderem IPsec VPN unterstützen und so IP-basierte Verschlüsselung für die Übertragung sensibler Unternehmensdaten gewährleisten, weiß man beim Technologieforschungs-Unternehmen Gartner. Mit "Remote Wipe" lassen sich, laut Albrecht, im Fall eines Diebstahls oder Verlustes außerdem sensible Unternehmensdaten ferngesteuert löschen. Weiters soll die Version 2.0 Microsofts Exchange ActiveSync zur drahtlosen Aktualisierung von E-Mails, Kontakten und Kalendereinträgen unterstützen. Der Mail-Client soll zudem auch als Anhang empfangene PowerPoint-Präsentationen darstellen können.
Offen für Neu-Entwicklungen
Mit dem Software Development Kit öffnet Apple das iPhone für Entwickler. Ab Juni soll eine große Auswahl an sicheren Programmen für das Apple-Handy im App Store zum Download bereitstehen. Neben kostenpflichtigen Anwendungen wird auch Gratis-Software angeboten werden. Grundsätzlich bewerten IT-Experten wie Gartner die geplanten Änderungen als Schritt in die richtige Richtung. Um eine umfassende Business-Tauglichkeit zu gewährleisten, müsse Apple die Umsetzung der versprochenen Features aber auch tatsächlich einhalten sowie eine Ausweitung der Vertriebssysteme in Angriff nehmen.
Quelle
2008-04-15
So wird das iPhone business-tauglich
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