Ist der Rummel um die zweite Auflage von Apples Smartphone gerechtfertigt? Nach einer Woche intensiver Tests gibt es ein erstes Fazit: Die Anschaffung lohnt sich - nicht für jeden.
Es sieht gut aus, kann eine Menge und hat den gewissen Style-Faktor. Doch das ist es nicht, was das iPhone 3G ausmacht. Es ist dessen revolutionäre Bedienung. Als Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine gibt es nur die Finger. Damit schubst man die Einträge des Adressverzeichnisses nach oben und unten. Damit vergrößert man Bildausschnitte oder Webseiten im Browser und navigiert mit Hilfe von GPS auf Landkarten oder Satellitenfotos.
In 30 Minuten zum Experten. Das alles geht so intuitiv und einfach von der Hand, dass man nicht mehr braucht, als die rund 30-minütige Videoeinführung auf der Apple-Website. Nach wenigen Minuten ist jeder ein Experte, kann jede einzelne Funktion nutzen. Man möchte meinen, die anderen Hersteller wären vor Jahren mit der Entwicklung der Benutzerführung stehen geblieben. Versteckte Funktionen, die sich erst dann erschließen, wenn man die Metapher der Menüs verstanden hat, gibt es am iPhone nicht.
Akku-Schwäche.Die Konkurrenz muss sich aber nicht verstecken: Die neuen Modelle von Nokia & Co. kommen zwar nicht an die Bedienung des iPhones heran, haben dafür aber mindestens einen Trumpf: längere Akkulaufzeiten. Die ist beim iPhone 3G gelinde gesagt ein Witz. Wir erinnern uns an den 9. Juni: Bei der Präsentation sprach Apple-Chef Steve Jobs von "dramatischen Verbesserungen". Das Gegenteil ist der Fall. Zum einen soll der Akku kleiner dimensioniert (1150 gegenüber 1400 mAh beim ersten iPhone) sein, andererseits sind UMTS und GPS wahre Stromfresser. Erschwerend kommt hinzu, dass das iPhone 3G im Gegensatz zum Vorgänger die Stromaufnahme an bestehendem Zubehör (etwa iPod-Boxen) verweigert. Einziger Kommentar von Apple dazu: "Kein Kommentar." Bleibt die Hoffnung, dass durch Software-Updates der Stromhunger minimiert wird.
Kaufen oder nicht?Stellt sich die Frage, ob man es kaufen sollte, wenn man überhaupt eines ergattern kann. Kunden von A1, 3 und Telering können sich diese Entscheidung sparen. Importe sind unmöglich - überall muss man einen Zweijahres-Vertrag dazu nehmen. Auch in den USA. Bei Prepaid-Varianten in einigen Ländern kostet das iPhone - so es irgendwann entsperrt werden kann, bis zu 600 Euro. Dazu kommt noch, dass auch das "alte" iPhone die neuen Softwarefunktionen bekommt.
Quelle
2008-07-23
Härtetest: Wie gut ist das iPhone wirklich?
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