Apples iPhone ist eine der Erfindungen des vergangenen Jahres. Das behauptet jedenfalls das US-Nachrichtenmagazin „Time“. In Deutschland allerdings blieb der ganz große Ansturm auf das Kulthandy aus. Angesichts des Gerätepreises und der hohen Grundgebühren, die für den iPhone-Vertrag fällig sind, ist die Zurückhaltung verständlich. Im Basistarif kostet das Telefon immerhin 399 Euro, hinzu kommen monatlich 49 Euro für den Vertrag. Bei einer Mindestlaufzeit von 24 Monaten kostet das iPhone damit wenigstens 1575 Euro.
Um die Wartezeit bis zu einer Preissenkung zu überbrücken, sollten ganz Ungeduldige die Anschaffung eines iPod touch erwägen. Der ist zwar mit knapp 400 Euro (oder 300 Euro in der Variante mit acht Gigabyte Speicherplatz) auch nicht ganz billig, ist aber auf den ersten Blick kaum vom iPhone zu unterscheiden und bietet, zumindest nach kleineren Modifikationen, ähnliche Leistungen wie das Mobiltelefon.
Beim Anschalten zeigen sich allerdings zunächst die Unterschiede. Das Display des iPod ist zwar genauso groß wie beim iPhone, aber längst nicht so kontrastreich, wie Christopher Breen vom amerikanischen Fachmagazin „Macworld“ bemängelt. Dafür ist die Bedienung ebenso intuitiv und attraktiv wie beim iPhone: Musik, Fotos und Videos lassen sich mit einem Fingertipp auf den Farbbildschirm starten, das integrierte Wlan sorgt für Verbindung mit dem Internet und seit dem neuesten Softwareupdate können iPod-Besitzer endlich ihren Kalender unterwegs verwalten.
Entwicklungssoftware geplant
Als mobiles Büro eignet sich der iPod touch im Auslieferungszustand dennoch kaum. Denn bislang gönnt Apple nur dem iPhone eine eigenständige E-Mail-Software. Wer seine Nachrichten am Wlan-Hotspot mit dem iPod abrufen möchte, muss dies über den Internet-Browser tun. Auch Office-Dokumente kann das Gerät nicht anzeigen, und Anwendungen von Fremdherstellern lassen sich weder auf dem iPhone noch auf dem iPod touch installieren.
Diese Einschränkungen könnten in einigen Monaten entfallen, wenn Apple - wie angekündigt - eine Entwicklungssoftware für das iPhone und den iPod touch bereitstellt. Wer bis zum Veröffentlichungstermin im Februar 2008 nicht warten will, kann die lästige Sperre mit einem Eingriff in die Systemsoftware aber schon jetzt aufheben. Der sogenannte Jailbreak bringt ein kleines Programm auf den iPod, mit dem sich sowohl die für das iPhone reservierten Apple-Programme als auch Fremdanwendungen problemlos installieren lassen. Der Jailbreak selbst ist allerdings nicht ganz unkompliziert, aber dank zahlreicher Seiten im Netz auch für Nicht-Freaks machbar. Eine sehr empfehlenswerte und zudem auf Deutsch abgefasste Anleitung gibt es bei fscklog.com (fscklog.com / 2007 / 11 / ipod-touch-11-1.html).
Ist der iPod einmal „befreit“, stehen zahlreiche Anwendungen zur Installation bereit. Besonders nützlich sind Programme wie DropCopy zum Übertragen beliebiger Dateien zwischen Computer und iPod, Books zum Lesen von elektronischen Büchern, und für die Entspannung zwischendurch empfiehlt sich das Spiel Labyrinth.
Seit Anfang des Jahres ist es übrigens auch möglich, über das SIP-Protokoll mit dem iPod touch zu telefonieren. Voraussetzung ist neben der Software (die es unter touchmods.wordpress.com gibt) ein Mikrofon, das in den Dock-Anschluss des iPods passt. Bislang müssen sich Tüftler das Mikrofon noch selbst löten. Doch dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis die ersten Headsets für den iPod touch zu kaufen sind und auch Laien am Hotspot über Voice over IP telefonieren können. Damit wäre der iPod touch fast so gut wie das iPhone - nur viel billiger.
Quelle
2008-01-22
Das iPhone selbst machen
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