… lautet der Titel des Buches aus der Reihe „Auf die Schnelle“ von Data Becker. Es verspricht, zu informieren, wie man das iPhone clever im Alltag einsetzen kann. Musik-, Video- und Internetfunktionen sollen schnell und einfach erklärt werden. Auf der Rückseite des Einbandes wird versprochen: „Alles Wichtige kurz und verständlich erklärt“. Leider bleibt das Buch dieses Versprechen in einigen Punkten schuldig.
Es ist nicht etwa so, dass die beiden Autoren Stefan Simons und John Heiming, die Funktionen und Aspekte, die sie im Buch vorstellen, schlecht beschrieben hätten. Im Gegenteil, das Buch ist durchgängig gut, leicht verstehbar und sehr gut lesbar geschrieben. Die Abbildungen sind groß, scharf und klar und zeigen sehr gut, was im Text beschrieben wird. Das Buch bleibt das oben erwähnte Versprechen vor allem deshalb schuldig, weil verschiedene wichtige Aspekte viel zu kurz beschrieben sind oder - noch schlimmer - komplett fehlen.
Visual Voicemail wird unterschlagen
Visual Voicemail, der neue visuell zu bedienende Anrufbeantworter ist sicher eines der coolen Features des iPhones und vor allem auch eine echte Innovation, denn bisher konnte man seine Mobilbox einfach nur Nachricht für Nachricht abhören. Auf dem iPhone jedoch kann man die Nachrichten zunächst visuell einsehen und entscheiden welche man zuerst hören will, oder welche man vielleicht auch direkt löscht, ohne sie abzuhören. Das Buch ignoriert diese Schlüsselfunktion des iPhones vollkommen! Das erste Kapitel, in dem es auf 27 Seiten um alle möglichen Telefonfunktionen geht, ist nicht ein einziges Wort zu Visual Voicemail zu finden. Das Anrufmanagement wie halten, makeln oder die Konferenzschaltung und vieles mehr sind gut und nachvollziehbar beschrieben, aber ein Buch, dass den Anspruch erhebt „Alles Wichtige kurz und verständlich erklärt“, darf so etwas zentrales wie Visual Voicemail nicht unter den Tisch kehren.
SMS-Funktion wird nur mit einem Satz gewürdigt
Ähnliches gilt auch für das Thema SMS. Zum Thema SMS findet man auf Seite 100 nur einen einzigen Satz „Text: Dient zum Empfangen, Lesen und Versenden von SMS-Kurznachrichten.“ Dazu noch ein Bild der SMS-Texteingabe und das war‘s. Mehr kommt nicht! Doch auch hier beschreitet das iPhone bekanntlich neue Wege, da SMS in Dialogform ähnlich wie in einem iChat-Fenster dargestellt werden. Vor allem, wenn man mit jemandem „hin- und her schreibt“ ist das ausgesprochen hilfreich und übersichtlich. Doch das Buch würdigt die coole SMS-Funktion des iPhones nur mit diesem einen rudimentären Satz.
Was auch sehr schade ist, ist die Tatsache, das nur die serienmäßigen Funktionen des iPhone und deren Nutzung besprochen werden. Man vermisst ein Kapitel zum Thema hacken und entsperren! Würde das Buch auch diese Aspekte ausführlich und so gut erklärt behandeln, wie die Standard-Features, dann hätte das Buch ein absoluter Renner werden können. Würde ein ausführliches Kapitel darstellen, wie man das iPhone entsperrt, um es mit anderen SIM-Karten beliebiger Provider nutzen zu können, würde es beschreiben, wie man es hackt, um die Software von Drittanbietern installieren und nutzen zu können und das iPhone so mit vielen tollen Funktionen und Features aufzurüsten, dann wäre schon alleine dieses Kapitel den Kauf des Buches wert. Aber Steve Jobs wird sich sicherlich freuen, dass das Buch so brav bei dem bleibt, was das iPhone serienmäßig an Bord hat.
Fazit:
Das Buch beschreibt sehr viele der serienmäßigen Funktionen und Features des iPhones wirklich sehr gut, ausführlich und verstehbar sowie gut bebildert. Doch das einige wichtige Funktionen, allen voran Visual Voicemail, völlig ignoriert werden oder viel zu kurz kommen und das spannende Themen wie Hacking, Jailbreaking & Co nicht vorkommen, erweckt den Eindruck, den der Reihentitel „Auf die Schnelle“ eigentlich anders verstanden wissen will: Das Buch ist ein Schnellschuss, dem scheinbar keine gründliche Themenplanung vorausgegangen ist. Aus dem Thema iPhone hätte man deutlich mehr machen können. Und selbst wenn man sagt, dass der ganze Themenblock rund ums Hacken des iPhones in einem separaten Buch ausführlich behandelt wird, dann hätten die beschriebenen Defizite bezüglich Visual Voicemail und SMS nicht vorkommen dürfen.
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