2008-04-08

Android - Handy à la Google

Offene Mobil-Plattform auf Linux-Basis

Nach einer langen Zeit von Spekulationen und Gerüchten über das "Google Phone" hat Google nun seine Mobilfunk-Strategie vorgestellt. Unter dem Namen "Android" hatte Google unter anderem zusammen mit T-Mobile, HTC, Qualcomm und Motorola eine offene Plattform für Mobilgeräte auf Linux-Basis vorgestellt.


Mit Android sollen sich neue Ideen im Mobilfunk schneller und zu geringeren Kosten umsetzen lassen, verspricht Google. Insgesamt sind 34 Unternehmen an der "Open Handset Alliance" beteiligt, die hinter Android steht. Dabei soll die Android-Plattform der erste Schritt in Richtung eines integrierten mobilen "Software-Pakets" sein, das aus einem Betriebssystem, Middleware, einer benutzerfreundlichen Oberfläche und Anwendungen besteht. Erste Android-Telefone sollen in der zweiten Jahreshälfte 2008 auf den Markt kommen, die Android-Plattform selbst soll unter der Apache License v2 veröffentlicht werden.

Noch verraten Google und Partner nicht viel über ihre Pläne. Am 12. November 2007 soll ein SDK (Software Development Kit) veröffentlicht werden. Damit sollen Programmierer dann "innovative und bahnbrechende Anwendungen für die Plattform entwickeln", heißt es in Googles Ankündigung vollmundig.

Android setzt auf einen Linux-Kernel, dem eine speziell entwickelte Virtual-Machine zur Seite steht. Diese soll sich durch geringen Speicherverbrauch auszeichnen und auch sonst sparsam mit Hardware-Ressourcen umgehen. Alle Applikationen sollen bei Android gleichberechtigt laufen, d.h. es wird nicht unterschieden zwischen Applikationen, die mit dem Telefon ausgeliefert und solchen, die später installiert werden. Alle sollen in gleicher Art und Weise auf die Funktionen des Telefon zugreifen können, so dass Nutzer sich die Geräte ganz nach den eigenen Wünschen konfigurieren können, so die Open Handset Alliance. Zudem sollen Applikationen so im Telefon und Netz gespeicherte Daten je nach Bedarf miteinander kombinieren können.



Mobiltelefonhersteller und Netzbetreiber sollen Android nach ihren Wünschen anpassen können. Entwickler sollen dabei vollen Zugang zu Funktionen und Tools der Mobiltelefone haben, denn Google will "das Entwickler-Modell aus dem Internetbereich auf die mobile Welt übertragen".

Die Ankündigung sei "weitaus ambitionierter als jedes 'Google Phone', über das die Medien in den vergangenen Wochen spekuliert haben. Unsere Vision ist vielmehr die, dass die heute bekannt gegebene Plattform Tausende verschiedener Handy-Modelle hervorbringen wird", kommentiert Google-CEO Eric Schmidt die Ankündigung der Pläne. Entsprechende Geräte haben unter anderem T-Mobile und HTC für die zweite Jahreshälfte 2008 angekündigt. Schon heute bietet T-Mobile HTC-Geräte auf Basis von Windows Mobile an.

Neben Google, T-Mobile und HTC sind auch Aplix, Ascender, Audience, Broadcom, China Mobile, eBay, Esmertec, Intel, KDDI, Living Image, LG, Marvell, Motorola, NMS, Noser, NTT DoCoMo, Nuance, Nvidia, PacketVideo, Qualcomm, Samsung, SiRF, SkyPop, Sonivox, Sprint Nextel, Synaptics, TAT - The AstonishingTribe, Telecom Italia, Telefonica, Texas Instruments und Wind River an der Open Handset Alliance beteiligt. Nicht dabei ist der Handymarktführer Nokia sowie der Handyhersteller Sony Ericsson. Aber auch wichtige Netzbetreiber wie Vodafone, AT&T, Verizon und Orange sind nicht beteiligt.

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