2008-04-01

Apple arbeitet angeblich an Billig-iPhone

US-Analysten sind sich sicher: Apple drängt auf den Handy-Massenmarkt – mit einem Billig-iPhone ab 130 Euro. Schon 2009 will das Unternehmen jährlich 45 Millionen Mobiltelefone verkaufen. Einige Experten sprechen bereits von einer ganzen iPhone-Familie, die bald in die Geschäfte kommt.

Plant Apple eine ganze iPhone-Familie? Noch dieses Jahr soll ein UMTS-fähiges Apple-Telefon auf den Markt kommen, erwarten Investoren. Zusätzlich sollen preiswerte Geräte folgen. Für 2009 peilt Apple mit 45 Millionen verkauften Geräten einen Großangriff auf Nokia und die anderen Mitbewerber an.

Das UMTS-Handy soll bereits im Juni auf den Markt kommen, schreibt Analyst Gene Munster in einem Memo für die Apple-Aktionäre. Das ambitionierte Verkaufsziel hält er für realistisch. „Diese Annahme basiert auf konkreten Faktoren“, heißt es in seinem Papier. „Erstens, wird das 3G-iPhone (UMTS-fähig) mit neuen Funktionen in den nächsten drei bis sechs Monaten auf den Markt kommen. Wir erwarten außerdem, dass Apple zum Januar 2009 eine komplette iPhone-Familie herausbringen wird.“

Laut Munster sollen die preiswerteren Modelle zwischen 200 und 300 US-Dollar kosten. Apple werde eine ähnliche Strategie fahren wie bei den Musikspielern iPod. Auch bei dieser Geräteklasse gab es zunächst ein eher teures und exklusives Gerät. Später folgten kleinere und preiswerte Modelle wie der iPod Nano, der heute im Apple-Shop bereits ab 45 Euro zu haben ist.
Munster ist davon überzeugt, dass Apple mit den iPhones den iPod-Erfolg wiederholen wird. „Auch vom iPod hat Apple zu Beginn nur zwei Millionen Stück pro Quartal verkauft.“ Diese Marke habe das Unternehmen beim iPhone bereits im zweiten vollen Quartal übersprungen.
Vor allem mit Blick auf die wachsenden Märkte in Asien, voran China, sei Apples Strategie notwendig, meint der Analyst. Ursache seien die Eigenheiten des Molbilfunkmarkts im Reich der Mitte. Der größte Anbieter China Mobile komme auf einen Marktanteil von 70 Prozent und werde aufgrund seiner Marktdominanz nicht bereit sein, Apple einen Anteil an den monatlichen Vertragsgebühren seiner Kunden zu überweisen. Möglicherweise werde Apple für die preiswerteren iPhone-Versionen keine exklusiven Vereinbarungen mit Mobilfunkbetreibern schließen, so wie in Deutschland mit T-Mobile.
Auch für den deutschen Markt fördert Munsters Memo interessantes zutage. So beziffert er die monatliche Umsatzbeteiligung, die T-Mobile für die iPhone-Verträge an Apple zu zahlen hat, auf 15 Dollar. Bisher ist nur gerüchteweise bekannt, dass T-Mobile seine iPhone-Erlöse mit Apple teilt.

Wie durchschlagend das iPhone schon jetzt die Märkte verändert, zeigt eine neue Studie des Marktforschungsunternehmens M:Metrics. iPhone-Besitzer zeigen demnach ein völlig anderes Nutzerverhalten als die Besitzer anderer Handys. So haben fast 50 Prozent der iPhone-Besitzer ihr Handy schon genutzt, um auf soziale Netzwerke wie MySpace zu surfen, was im Gesamtmarkt nur 4 Prozent der Handy-Nutzer taten. Die erfolgreichsten Internetdienste auf dem iPhone seien aber das Videoportal YouTube (regelmäßig genutzt von 30 Prozent der iPhone-User) und der Kartendienst Google Maps (36 Prozent). „Jenseits aller Zweifel zwingt das iPhone seine Besitzer regelrecht zur Nutzung des mobilen Internet“, so M:Metrics-Analyst Mark Donovan.

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